§ 34 – Ersatzansprüche bei sozialwidrigem Verhalten
(1) Wer nach Vollendung des 18. Lebensjahres vorsätzlich oder grob fahrlässig die Voraussetzungen für die Gewährung von Leistungen nach diesem Buch an sich oder an Personen, die mit ihr oder ihm in einer Bedarfsgemeinschaft leben, ohne wichtigen Grund herbeigeführt hat, ist zum Ersatz der deswegen erbrachten Geld- und Sachleistungen verpflichtet. Als Herbeiführung im Sinne des Satzes 1 gilt auch, wenn die Hilfebedürftigkeit erhöht, aufrechterhalten oder nicht verringert wurde. Sachleistungen sind, auch wenn sie in Form eines Gutscheins erbracht wurden, in Geld zu ersetzen. § 40 Absatz 6 Satz 2 gilt entsprechend. Der Ersatzanspruch umfasst auch die geleisteten Beiträge zur Sozialversicherung. Von der Geltendmachung eines Ersatzanspruchs ist abzusehen, soweit sie eine Härte bedeuten würde. (2) Eine nach Absatz 1 eingetretene Verpflichtung zum Ersatz der Leistungen geht auf den Erben über. Sie ist auf den Nachlasswert zum Zeitpunkt des Erbfalls begrenzt. (3) Der Ersatzanspruch erlischt drei Jahre nach Ablauf des Jahres, für das die Leistung erbracht worden ist. Die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Hemmung, die Ablaufhemmung, den Neubeginn und die Wirkung der Verjährung gelten sinngemäß; der Erhebung der Klage steht der Erlass eines Leistungsbescheides gleich.
Kurz erklärt
- Personen ab 18 Jahren müssen Geld- und Sachleistungen zurückzahlen, wenn sie absichtlich oder grob fahrlässig die Voraussetzungen für diese Leistungen geschaffen haben.
- Dies gilt auch, wenn die Hilfebedürftigkeit erhöht oder aufrechterhalten wurde.
- Sachleistungen müssen in Geld ersetzt werden, auch wenn sie als Gutscheine gewährt wurden.
- Die Rückzahlungsverpflichtung geht im Erbfall auf die Erben über, ist aber auf den Nachlasswert begrenzt.
- Der Anspruch auf Rückzahlung erlischt drei Jahre nach dem Jahr, in dem die Leistung erbracht wurde.